Handwerk, Hopfen und Herz
Josefs Bräu in Bad Lippspringe
Nicht nur das Produktangebot ist vielfältig, auch die Belegschaft ist hier besonders divers: Die Inklusionsbrauerei Josefs Bräu im ostwestfälischen Bad Lippspringe beschäftigt Menschen mit und ohne Behinderung, die gemeinsam verschiedene Biere und alkoholfreie Getränke produzieren.
Als erster behindertengerechter Betrieb zur Getränkeherstellung in Europa im Jahr 2000 gegründet, bietet die Josefs Bräu bis heute Arbeitsplätze für Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen. Das Besondere: Sie sind dabei in sozialversicherungspflichtigen Vertragsverhältnissen beschäftigt, also am ersten Arbeitsmarkt tätig.
Die Brauerei definiert Arbeitspakete, die auf die besonderen Bedürfnisse und Stärken ihrer Beschäftigten mit Behinderung zugeschnitten sind. Die Arbeit erfolgt an drei verschiedenen Stationen im Produktionsprozess: In der Füllerei müssen die Glasflaschen befüllt, in der Reinigung gesäubert und in der Lagerhaltung sortiert werden. Die Mitarbeitenden sind abwechselnd an den unterschiedlichen Stationen der Brauerei im Einsatz. Einige Tätigkeiten sind physisch anstrengend, andere erfordern ausdauernde Konzentration, alle unterliegen sie betrieblichen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen.
An erster Stelle steht in der Brauerei immer das Miteinander – ob bei Arbeitsabläufen, beim gemeinsamen Mittagessen im Pausenraum oder bei den regelmäßig stattfindenden Betriebsausflügen. Bei einem Besuch in Bad Lippspringe spürt man die herzliche Atmosphäre und den Tatendrang, mit dem die Beschäftigten ans Werk gehen. Die Berufsbiografien der Menschen machen Mut, sie können Vorbilder sein. Eines ist sicher: Sie machen den Wert der Diversität in der Arbeitswelt sichtbar.
Im Interview: Victoria Schulte-Broer (Josefs Bräu)
Victoria Schulte-Broer zeigt die Wichtigkeit und die Bereicherung gelebter Inklusion im Handwerk auf.