Würde im Abschied
Thanatopraxie / Embalming Julia Möller in Münster
Deutschlandweit gibt es nur wenige hundert Thanatopraktikerinnen und Thanatopraktiker. Die Zusatzausbildung im Bereich der Thanatopraxie erfährt im Bestattungshandwerk jedoch zunehmend Aufmerksamkeit. Sie erlaubt es den Bestatterinnen und Bestattern, Verstorbene auf eine Art und Weise zu versorgen, die den Trauernden einen tröstlichen Abschied ermöglicht.
Die Thanatopraxie umfasst verschiedene Techniken und Verfahren, die dazu dienen, den Körper eines verstorbenen Menschen zu konservieren. Eine wichtige Methode ist das sogenannte „Modern Embalming“, bei dem spezielle Flüssigkeiten in den Körper injiziert werden, um den Verfallsprozess zu verlangsamen. Dies ist besonders hilfreich, wenn die oder der Verstorbene ins Ausland überführt werden muss, da der Körper so in einem würdevollen Zustand erhalten bleibt.
Ein weiterer zentraler Aspekt der Thanatopraxie ist die eingehende optische Aufbereitung der Verstorbenen, die den Trauernden einen Abschied am offenen Sarg ermöglicht. Durch sorgfältige Reinigung, Kosmetik und gegebenenfalls Rekonstruktion wird das Erscheinungsbild der oder des Verstorbenen für die Aufbahrung hergerichtet. Diese Möglichkeit des Abschiednehmens kann einen erheblichen emotionalen Unterschied für die Trauernden machen.
Im Münsteraner Bestattungshaus Averbeck ist Julia Möller als Thanatopraktikerin tätig. Aufgrund strenger Vorschriften und vielfältiger Sicherheitsmaßnahmen im Infektionsschutz ist ihr Beruf hoch anspruchsvoll, physisch sehr anstrengend und psychisch oft strapaziös. Julia Möller bewältigt ihre Arbeit durch eine Balance aus professioneller Distanz, tiefem Empathievermögen und handwerklichem Geschick, getragen von der Überzeugung, dass ihre Rolle in der Gesellschaft unverzichtbar ist.